Kein Projekt ohne Konflikt: Checklisten die Siebte

Durch | 19. März 2009

Projekte sind komplex und schaffen etwas Neues. Wenn dem nicht so ist hat das Vorhaben den Namen Projekt nicht verdient. Alleine die Neuartigkeit des Ergebnisses sorgt schon dafür, dass es in Projekten zu Konflikten kommen kann. Darüberhinaus sind die Randbedingungen von Projekten ergiebige Konfliktquellen. In Projekten, die nicht optimal laufen, d.h. in den meisten wird es daher immer eine Reihe von Konflikten geben. Gelegentlich kommt es zusätzlich zu einer Ãœberlagerung und Vermischung von Konflikten. Letztendlich muss jeder Konflikt individuell gelöst werden, dennoch lässt sich mit einer guten vorbereiteten Lösungsstrategie viel erreichen. Hier setzten die Fragen der Checkliste an:

– Handelt es sich wirklich um einen Konflikt?
– Gefährdet der Konflikt den Termin?
– Worauf bezieht sich der Konflikt?
– Was sind meine Anteile im Konflikt?
– Suche mehrere Lösungsmöglichkeiten!

Widersprüchliche Rahmenbedingungen sind etwas anderes als ein Konflikt. So sind Auseinandersetzungen über Budgets naturgemäß schwierig und von den gegensätzlichen Wünschen von Auftraggeber und Auftragnehmer geprägt, dennoch handelt es sich hier (noch) nicht um einen Konflikt im engeren Sinne. Ein Konflikt hat immer etwas mit Kommunikation und den beteiligten Menschen zu tun, oft spielen auch Missverständnisse oder Machtkämpfe eine Rolle. In einer echten Konfliktsituation geht der konstruktive Aspekt verloren, das gemeinsame Ziel gerät außer Sicht, Begriffe wie “Gewinnen” oder “Verlieren” werden wichtiger als der der “Lösung”.
Konflikte stellen gerade durch den Verlust des gemeinsamen Ziels eine große Gefahr für das Projekt dar und sollte daher schnellst möglich gelöst werden. Wenn mehrere Konflikte im Raum stehen ist der am dringendsten, der unmittelbare Auswirkungen auf den Termin hat.
Konfliktsituationen sind unübersichtlich, das ist eine Eigenschaft eines Konflikts. Es ist daher sehr wichtig vor Beginn eines Lösungsversuchs so genau wie möglich zu identifizieren “worum es eigentlich geht”. Im Erkennen des echten Konfliktgegenstands liegt die Lösung.
Je neutraler der konfliktlösende Moderator ist desto besser. In den meisten Fällen wird jedoch der oder die Projektleiter(in) den Konflikt moderierend lösen müssen. Eine Projektleitung kann aufgrund ihrer Rolle und den verschiedenen Verantwortungen jedoch nicht neutral sein. Entsprechend ist es wichtig sich die möglichen eigenen Anteile im jeweiligen Konflikt klar zu machen.

Zum Schluss ein guter Tipp: Mehre Lösungsmöglichkeiten im Hinterkopf erleichtern eine Konfliktmoderation erheblich. Es geht nicht einmal darum eine der ausgedachten Lösungen durchzusetzen. Im Gespräch können sich durchaus noch weitere Lösungen ergeben. Das Bewusstsein eine oder mehrere Lösungen zu kennen gibt aber das notwendige Gefühl der Sicherheit.