2 Gedanken an “über den Nutzen von Meetings

  1. Dr. Eberhard Huber Beitragsautor

    Hallo Gebhard, danke für den interessanten Kommentar. Das mit dem Sprechen als Ersatzhandlung halte ich für sehr plausibel. In typischen Meetings die in der Grauzone zwischen Linienorganisation und Projekt stattfinden kann sich das verheerend auswirken. Gelegentlich werden solche Meetings durch verbale Interaktionen von Linienvorgesetzten dominiert. Diejenigen, die im Projekt arbeiten müssen, kommen dann ggf. nicht zu Wort und können Ihre Position im “Projekt-Rudel” (Team) nur schwerer finden.

    So gesehen ist die Verschwendung von Zeit (Glied) nur sekundär – sehr viel nachhaltiger und nachteiliger wirkt sich die fehlende Beziehungspflege aus. Projekt-Teams brauchen diesen Interaktions-Raum.

    gruß Eberhard

  2. Gebhard Borck

    Robin Dunbar hat die These, dass das Sprechen zu einem Gutteil die ansonsten üblichen Rankkämpfe und das Lausen (Austausch von Zärtlichkeiten) abgelöst hat.
    Der Vorteil: Lausen und Rankämpfe werden meist in 1 zu 1 Beziehungen ausgetragen, während Sprechen in Vierer-Gruppen immer noch genauso effizient ist – daraus folgt: Anstatt von 40 bis 50 persönlichen Beziehungen kann Mensch bis zu 150 solcher Beziehungen pflegen.
    Dunbar hat dazu festgestellt, dass 60% – 70% der Zeit für Sparche (Kommunikation in Meetings) von Klatsch und Tratsch bestimmt werden (verbales Lausen und Rangkämpfen). Er hat auch erkannt, dass durch die Sprache eine Loslösung der Anwesenheit möglich ist. Sprich bei physischen Rankkämpfen und dem Lausen muss der Couterpart auch da sein. Reden kann Mensch auch wunderbar ohne Beisein – hinter dem Rücken – von anderen.

    Nimmt man diese Aspekte mit in das nächste Meeting, wird auffallen, wie geschickt einige der Teilnehmer die Zeit für sich, ihre Ranglistenposition und ihre gegenseitige Beziehungspflege nutzen.
    Die Zeit, die dann der Sache bleibt steht auf einem anderen Blatt.
    Daraus zu folgern, dass in einem Meeting Geld verschwendet wurde auch!

    Gruß
    Gebhard

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