30% erfolgreiche Projekte + Standardisiertes PM lohnt sich

Durch | 10. September 2010

In der Ãœberschrift sind die zwei wichtigsten Punkte der heutigen Zwischenauswertung zusammengefasst. In jeder Untersuchung zu Projekten und Projektmanagement stellt sich als erstes die Frage: Wie viele Projekte sind erfolgreich? In der laufenden Untersuchung fragen wir folgende Kriterien ab:

  • Umsetzung der erhobenen Anforderungen ((Die Umsetzung der Anforderungen ist unabhängig wann und wie die Anforderungen erhoben wurden. In Zusätzlichen Fragen werden Zeitpunkt und Methoden erfragt.))
  • Einhaltung des Zeitrahmens
  • Einhaltung des Budgetrahmen
  • Zufriedenheit von Stakeholder / Kunden
  • persönliche Einschätzung der Beteiligten

Ein Projekt wird als erfolgreich definiert wenn alle der folgenden Kriterien erfüllt sind:

  • 80 bis 100 % der Anforderungen sind umgesetzt
  • Zeit und Budget bis maximal 20% überzogen
  • Stakeholder sind zufrieden oder sehr zufrieden
  • Projektbeteiligte werten das Projekt als erfolgreich

Und das Ergebnis? Knapp 32% der Projekte sind erfolgreich (Stichprobengröße 106 Projekte). Keine Ãœberraschung, alles bleibt beim Alten. Interessanter wird ein Blick auf den Einsatz von PM Standards. Folgende Antwortmöglichkeiten waren für PM-Standards vorgegeben.

  • PMBOK
  • ICB
  • Prince2
  • eigene
  • keine

PMBOP und ICB liegen mit 12,4% und 10,3% in etwa gleich auf. Eigene firmenspezifische Standards, die ggf. von den vorher genannten abgeleitet sind, werden in 24,6% der Projekte eingesetzt. Etwas Ernüchterung macht sich breit, wenn man die 48,6% der Projekte bedenkt, die ohne standardisiertes PM abgewickelt werden. Eine differenziertere Sicht ergibt sich wenn man die Zahlen selektiv für die erfolgreichen Projekte ermittelt (grüne Säulen in der Grafik). Hier zeigt sich eine starke Verschiebung zwischen den “eigenen Standards” und dem Einsatz “nicht standardisierter” Vorgehensweisen. Der Einsatz einer standardisierten Vorgehensweise scheint sich also zu lohnen.

Es bleiben natürlich noch Fragen? Wie viele der “eigenen Standards” leiten sich von PMBOK oder ICB ab und wie korrelieren diese mit den erfolgreichen Projekten. Entsprechende Auswertungen sind derzeit noch mit zu großer Unsicherheit behaftet, hier muss noch etwas Geduld aufgebracht werden, bis die Stichprobengröße weiter gewachsen ist. Insofern freue ich mich über jede(n), der mitmacht oder den Link zur Umfrage noch weiter gibt.

3 Gedanken an “30% erfolgreiche Projekte + Standardisiertes PM lohnt sich

  1. Pingback: projekt (B)LOG » Das Wasserfallmodell bleibt problematisch » By Dr. Eberhard Huber

  2. Dr. Eberhard Huber Beitragsautor

    Hallo Herr Raitner,

    zuerst einmal Danke für den Link, werde den Beitrag noch lesen.

    Der Bereich Mensch und Kommunikation ist ein wichtiger Teil des Fragebogens, unter der Hand sei verraten, dass sich bei diesen Themen noch stärkere Korrelationen zeigen. Hier werde ich aber erst Ergebnisse zeigen, wenn die Basis ausreicht um sinnvolle Kreuzkorrelationen zu ermittlelen – mich interessieren besonders die Querverbindungen zwischen den “harten” und “weichen” Faktoren

    viele Grüße Eberhard Huber

    P.S. in Sachen weiche Faktoren, hat die letzte Untersuchung schon interessantes ergeben. Die Ergebnisse sind in der Objektspektrum erschienen, PDF Download ist möglich:

    http://www.pentaeder.de/projekte/2010/03/01/warum-projektteams-erfolgreicher-sind-als-projektgruppen/

  3. Marcus Raitner

    Danke für diese Zwischenauswertung. Viele Frühindikatoren von scheiternden Projekten sind dem Bereich Prozess zuzuordnen, nachzulesen hier: http://bit.ly/c4fCRM. Schön, dass diese Zwischenauswertung den Nutzen von Standards für den Projekterfolg bestätigt. Interessant wäre noch zu sehen, ob auch der zweite Bereich von Frühindikatoren, nämlich Mensch und Kommunikation, sich auch herausarbeiten ließe. Dürfte aber deutlich schwerer abzufragen sein.

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