Bevor ich den Werkzeug- und Methodeneinsatz mit dem Projekterfolg in Korrelation setze möchte ich der Vollständigkeit halber noch einen Blick auf die Werkzeuge werfen, die zur Erhebung und Dokumentation von Anforderungen eingesetzt werden. Angenehm überrascht war ich von der Häufigkeit des Einsatzes expliziter Moderationsmethoden, in knapp 60% aller untersuchten Projekte wurden diese eingesetzt. Die Erkenntnis, dass die Erhebung von Anwendungen eine Kommunikationsaufgabe ist, scheint sich langsam durchzusetzen. Sehr populär sind wie gewohnt Office-Software (in fast 60% der IT-Projekte) und Mindmapping, wobei Mindmapping in „nicht-IT-Projekten“ ein leichtes Ãœbergewicht hat (45% zu 28%). Erwähnenswert wäre noch, dass UML in knapp 14% der IT-Projekte und vereinzelt auch in „nicht IT-Projekten“ eingesetzt wird. Ähnliches gilt für andere Methoden, die aus dem IT-Bereich stammen. „Keine Werkzeuge“ werden in weniger als 10% der Projekte eingesetzt, das reine „auf Zuruf Arbeiten“ scheint demnach nicht übermäßig häufig zu sein.
Pingback: projekt (B)LOG » ein Einschub über<br /> das "wie" und "warum" der Projekt - Forschung » By Dr. Eberhard Huber
Hallo Bernhard, deine Interpretation ist etwas pessimistisch aber dennoch nicht von der Hand zu weisen, bei den Moderationsmethoden stecken sicher ein paar „wir reden drüber“ mit drin 😉 Im Fragebogen stecken zum Glück noch mehr Fragen drin, die mit Anforderungsklärung, Kommunikation, Methodik (Agilität) bis hin zur räumlichen Verteilung des Teams zu tun haben – die Querkorrelationen werden da vielleich tnoch etwas Licht ins Dunkel bringen.
Dass unterm Strich die Auftragsklärung immer noch ein Problemfeld ist scheint mir allerdings auch sicher
viele Grüße Eberhard
Allerdings kann man das Ergebnis auch ganz anders lesen:
Moderationstechnik heißt halt: Man redet drüber und Office-Tools haben wir alle.
Böse könnte man die beiden Kategorien auch als euphemistische Umschreibungen von „Keine Werkzeuge†deuten und wenn man die Prozentzahlen addiert, dann… ohje… zeigt sich wieder einmal, dass die Auftragsklärung allzuoft vernachlässigt wird.
Gruß
Bernhard
Hallo Thomas,
danke für die gute Frage – die regt mich gerade zu einem ganzen Artikel an. Konkret werden sich Doors und Requisist in den „anderen“ verstecken – leider habe ich nicht explizit dananch gefragt. Mir persönlich ist zumindest RequisitePro schon begegnet. Ein genauerer Blick auf die traceability wurde wie auch manch anderer Aspekt der Begrenzung der Ausfüllzeit des Fragebogens geopfert. Das wäre ggf. ein Thema für einzelne nachgelagerte Interviews
viele Grüße Eberhard
Hallo Eberhard,
hast Du auch Projekte kennengelernt, die DOORS oder Requisit Pro im Einsatz haben? Soweit ich weiß, wird DOORS sehr häufig in der Automobilbranche zur Dokumentation von Anforderungen eingesetzt. Aus der Medizintechnik weiß ich, dass Requisit Pro eingesetzt wird.
Eine zweite spannende Frage ist die nach der „traceability“ von Anforderungen. Hast Du dieses Thema auch beleuchtet?
Grüße aus der Automobilindustrie,
Thomas