Menschen statt Faktor Mensch

Durch | 12. April 2010

In den Schlagworten des Blogs gab es bisher den Begriff „Faktor Mensch“. Dieses Schlagwort heißt ab heute „Menschen“. Auch wenn der „Faktor Mensch“ ein häufig gebrauchter Begriff ist und eng mit der teamorientierten Projektleitung zusammenhängt, so hat er doch eine Nebenbedeutung, die ggf. in die Irre führt. In der Betrachtung von Projekten wird gelegentlich mit einer resignierten Erkenntnis vom Faktor Mensch gesprochen, den man nicht in den Griff bekommen habe. Wenn das Projekt an Konflikten und Auseinandersetzungen leidet heißt es gelegentlich es „menschelt“. Diese Aussagen sind zwar nicht falsch gehören aber zu einem anderen Blickwinkel.

Menschen statt Faktor MenschÃœberspitzt formuliert lässt sich ein Projekt entweder als Prozess oder als sinnhafte Aufgabe für ein Team auffassen. Aus der Prozesssicht ist ein Projekt ein Vorgang mit klaren Zielparametern und vorgeschriebenen Abläufen und Teilschritten, in dem die Projektmitarbeiter ihre definierten Aufgaben erledigen. Wenn es zu „menscheln“ beginnt kommt der Ablauf ins Stocken, der Output =Projektergebnis) wird gefährdet. Der Faktor Mensch ist in dieser Betrachtungsweise eher ein Störfaktor. Die andere Sicht rückt die Menschen, die Mitarbeiter ins Zentrum. Sie sind es, die die (meist) schwierige Aufgabe lösen müssen. Werkzeuge und Prozesse, ggf. projektspezifisch modifiziert, sind zur Unterstützung wichtig sind aber kein Selbstzweck. Die Wahrheit liegt irgendwo dazwischen und muss für jedes Projekt neu gefunden werden. Entscheidend ist die Wahl der Blickrichtung. Der im agilen Manifest enthaltene Satz „Individuals and interactions over processes and tools“ beschreibt letztendlich die eine Blickrichtung, deren Ausgangspunkt die Menschen sind. Diese Blickrichtung, die bei den Menschen beginnt, ist auch die Grundlage der teamorientierten Projektleitung.