Autor: Dr. Eberhard Huber
2019 / 2020 Grenze(n)
Das Jahr geht zu Ende, ein Neues, dessen Zahl sich nach Science-fiction anhört steht bevor und das Projektmagazin ruft zu einer Blogparade auf. Das Thema lautet: „Schwarmintelligenz, Kooperation und wachsendes Mindset – Brauchen wir noch Grenzen im Projektmanagement?“ Mein erster Gedanke dazu ist der folgende:
Erfolgreiche Projekte haben schon immer Grenzen überschritten oder radikaler formuliert: „Projekte sind das Mittel der Wahl um Grenzen zu verschieben“.
Insofern wäre es begrüßenswert, dass es mittlerweile auch hoffähig geworden ist, Grenzen zu überschreiten. Die Frage nach Grenzen ist meines Erachtens jedoch nicht die richtige. Eine Grenze ist mehr als eine virtuelle Linie, die überschritten werden kann:
- Grenzen sind nicht immer nur Hindernisse.
- Grenzen können eine Schutzfunktion haben.
- Grenzen sollten nicht um jeden Preis überschritten werden.
- Grenzen sind gelegentlich wie Prinzipien.
Prinzipien, Leitplanken vielleicht sogar Werte wären alternative Begriffe. Grenzen in diesem Sinne halte ich weiterhin ich notwendig. Der Frage, wie diese beschaffen sein könnten, werde ich aber erst im neuen Jahr nachgehen.
Angesichts der bevorstehenden Jahresgrenze verbleibe ich mit den besten Wünschen für das neue Jahr 2020.
Zeit und Ruhe (nicht nur) für die Feiertage
Die nebenstehende Bewertungsmatrix ist im wahrsten Sinne des Wortes ein Witz. Im Kontext eines Projekt-Cartoons hatte ich die Tabelle vor einigen Jahren erstellt. Die Formulierungen basieren auf einer Glosse über die Zustände an einem Universitätsinstitut, die im Journal für nicht reproduzierbare Experimente veröffentlicht wurde. Diese Witz-Tabelle wurde in den letzten Wochen von einer ernst gemeinten Tipps-und Tricks-Sammlung aufgegriffen und verlinkt. Ganz offensichtlich wurden weder Satire-Warnhinweis noch die Tabelle gelesen. Ein Blick auf die Überschrift hat anscheinend genügt, um zu entscheiden die Tabelle zu verlinken. In Zeiten von twitter und Social Media kann das schon mal vorkommen. Für ordentliche Arbeit oder die Weiterentwicklung von Methoden ist das aber nicht hilfreich. Zudem entstehen aus solchen Kurz-Leseaktionen leicht Missverständnisse und Konflikte.
Unnötige Missverständnisse und Konflikte braucht kein Mensch.
In diesem Sinne wünsche ich mir selbst und allen Leser*innen Zeit, Ruhe und Geduld zum Lesen, Zuhören sowie angemessenem Reagieren.
Ich wünsche Ihnen / Euch ein schönes Weihnachtsfest, ruhige Feiertage und einen guten Start ins neue Jahr.