Diese Frage wird mir in den letzten Wochen vor einem PM-Camp immer wieder gestellt. Die Antwort lautet sinngemäß immer wieder gleich: „Leider nein, das Programm wird von allen Teilnehmenden zu Beginn jeden Tages gemeinsam vereinbart.“ Das macht den Unterschied zwischen einer klassischen Konferenz und einem „Camp“ aus. Hier erlischt dann entweder das Interesse oder es kommt die Frage „Wie läuft so ein Camp ab?“.
Der Begriff des BarCamps ist noch keine 10 Jahre alt. In der Wikipedia findet sich aber immerhin schon ein Eintrag:
Ein Barcamp (häufig auch BarCamp, Unkonferenz, Ad-hoc-Nicht-Konferenz) ist eine offene Tagung mit offenen Workshops, deren Inhalte und Ablauf von den Teilnehmern zu Beginn der Tagung selbst entwickelt und im weiteren Verlauf gestaltet werden. Barcamps dienen dem inhaltlichen Austausch und der Diskussion, können teilweise aber auch bereits am Ende der Veranstaltung konkrete Ergebnisse vorweisen …
Seit dem ersten Barcamp in Palo Alto (Kalifornien) im August 2005 in den Räumlichkeiten der Firma Socialtext werden in Nordamerika, Asien und Europa Barcamps abgehalten. So fanden bereits Ende September 2006 in Berlin, Wien und Zürich die ersten Barcamps im deutschsprachigen Raum statt.
Seit 2011 gibt es auch Camps zum Thema Projektmanagement. Das Älteste – das PM-Camp Dornbirn – findet dieses Jahr schon zum vierten Mal statt. In der Projektarbeit sind Flexibilität und der Situation angepasstes Handeln gefragt. Dementsprechend gut passt der Ansatz eines BarCamps zu Diskussionen rund um die Projektarbeit. Anstatt ausgewählten Vorträgen zu lauschen und ggf. im Nachgang einzelne interessante Aspekte zu diskutieren wird auf einem Camp das Pferd quasi von hinten aufgezäumt. Es beginnt mit der Frage nach interessanten Themen. Jede(r) Anwesende hat am Beginn des Tages die Möglichkeit Thema und Fragen vorzustellen. Die Themen werden notiert und an den Sessionplan, ein vorgegebenes Zeit- und Raumraster, gehängt. Auf nebenstehendem Bild ist ein solcher Plan zu sehen – das ist das Programm eines Tages. Dieses Programm hat unmittelbar etwas mit den anwesenden Menschen zu tun. Die Erfahrung hat gezeigt, dass in den Sessions intensiver Austausch und wichtige (Lern)erfahrungen stattfinden können.
Auch der sonstige Rahmen eines Camps ist sehr flexibel gehalten. Neben den Hauptmahlzeiten gibt es laufend kostenfreie Getränke und Snacks. Wenn eine Diskussion mal länger dauert kann man sie getrost zu Ende führen ohne den Rest des Tages hungrig verbringen zu müssen. Zu guter Letzt ein paar Worte zu den Kosten. Dank der Unterstützung von Sponsoren und der bewussten Ausrichtung als nicht gewinn-orientierte Veranstaltung kostet ein Ticket für zwei Tage inkl. Vollverpflegung und Party nur 119,- € (inkl. MwSt.).
Ein paar Tickets für das vierte PM Camp Dornbirn vom 20. bis 22. November sind noch übrig.