Bittere Wahrheiten über die Begrenzheit mancher Maßnahmen …

Durch | 13. August 2014

Ein sprichwörtliches Gebet lautet:

Gib mir die Kraft Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
gib mir Geduld Dinge zu ertragen, die ich nicht ändern kann,
und gib mir die Weisheit beides voneinander zu unterscheiden.

An dieses Sprichwort musste ich denken, als in einem Projekt über Wochen hinweg die Arbeitsatmosphäre immer schlechter wurde. Dabei waren die Arbeitsergebnisse gut, die anvisierten Termine waren haltbar. Allerdings waren die Rahmenbedingungen unsicher, wichtige Entscheidungen wurden über Wochen hinweg verschoben. Gute Lösungen und ebenso tragfähige „Pläne B“ starben in der Wartezeit dahin. Die Frage „Warum machen wir das“ geisterte zuerst leise über die Flure, wurde im Laufe der Zeit immer lauter ausgesprochen. Das vorhandene Wir-Gefühl bröckelte von Tag zu Tag.

Irgendwann stand dann die Idee der motivierenden Maßnahmen im Raum. So verheißungsvoll eine rettende Maßnahme auch erscheinen mag. Solange es an den demotivierenden Rahmenbedingungen keine Änderung gibt, wird sie ins Leere laufen und im Endeffekt für noch mehr Frustration sorgen.

Und wenn der Schmerz angesichts der Situation noch so groß ist und der Kopf voller Methoden und Ideen steckt, muss die Situation ertragen werden. Einzelne schmerzlindernde Aktionen sind hilfreich mit der echten „Teamtherapie“ muss aber gewartet werden, bis die ausstehenden Entscheidungen fallen und genügend Rahmenbedingungen wieder sichtbar werden. ((Gelegentlich wird von guten oder schlechten Rahmenbedingungen gesprochen. Je nach Blickwinkel kann die Einschätzung welche die „Guten“ sind aber sehr unterschiedlich sein. Das eigentliche destruktive Element ist das Fehlen von Rahmenbedingungen.)) In diesem Moment kann dann so etwas wie ein Zwischen-Kickoff ein Startpunkt für konstruktive Veränderung der Teamdynamik sein. Insofern könnte man das Gebet um die Zeile ergänzen:

… und gibt mir klare Sicht den richtigen Zeitpunkt nicht zu verpassen.